Jeden ersten Montag im Monat lädt attac Greifswald dazu ein, sich in lockerer Atmosphäre mit aktuellen oder inhaltlich tiefer gehenden, umfassenderen Themen auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren.
Wir heißen jeden willkommen, der sich für die Geschehnisse in der Welt interessiert, egal, ob mit oder ohne Vorwissen!
Gleichzeitig habt ihr in diesem Rahmen die Möglichkeit, uns kennen zu lernen und mehr über die Arbeit von attac in Greifswald zu erfahren.
26.01.2015 20Uhr
Klex Lange Str. 14, 17489 Greifswald
Eintritt frei
Um den Kapitalismus zu kritisieren muss man die Argumente die ihn legitimieren auch widerlegen können.
Wir zeigen den Film:
Work Hard: Play Hard
Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat die Ressource Mensch entdeckt. Carmen Losmann hat einen zu tiefst beunruhigenden Film über moderne Arbeitswelten gedreht. Die Grenzen zwischen Arbeit und Lifestyle sollen verschwinden. Bei Auswahl, Motivation und Training der Mitarbeiter von Morgen wird nichts dem Zufall überlassen. Selbstoptimierung steht auf dem Programm. Der Film heftet sich an die Fersen einer High-Tech-Arbeiterschaft, die hochmobil und leidenschaftlich ihre Arbeit zum Leben machen soll. Einen Chef brauchen die modernen Mitarbeiter nicht mehr, den hat man ihnen schon längst ins Gehirn programmiert. Selbst moderne Büroarchitektur hat nur ein Ziel: den Mitarbeiter und seine Leistung zu optimieren.
Im Anschluss kann und soll gern darüber diskutiert werden.
Am heutigen Montag beginnt die UN-Klimakonferenz in einem Vorort von Paris. Bereits am ersten Tag nahmen die über eintausend französischen Polizisten 130 Demonstranten in Gewahrsam. Aber nicht nur in Paris, Ottawa oder anderen Großstädten auf der Welt demonstrieren Menschen gegen die Klimapolitik der Nationen. Auch in Greifswald will eine kleine Gruppe von Menschen auf die Probleme aufmerksam machen – mit Badehose und Kanu.
Eine bunte Gruppe steht am frühen Nachmittag an der Postbank am Greifswalder Markt. Ein paar Meter weiter schallt laute Musik und bunte Lichter vom Weihnachtstrubel an diesem verkaufsoffenen Sonntag – doch darum geht es heute nicht. In einem Tag wird die UN-Klimakonferenz in Paris beginnen. Von den Medien wird diese bereits als die letzte große Chance auf eine bessere Zukunft gesehen. An 2016 und Marrakesch denkt noch niemand. Auch nicht in Greifswald, hier wurden bereits Flyer am Schießwall verteilt. Sie informieren Passanten über die Relevanz der Aktion und des Klimagipfels, auf der Rückseite bekommen die Leser jeweils einen neuen Tipp, wie sie das Klima nachhaltig und ökologisch bewusst retten können.
Die Greifswalder Aktivisten setzen sich bunt zusammen. Sowohl attac, als auch der Allgemeine Studierendenausschuss, die AG Ökologie, als auch der Naturschutzbund (NABU) beteiligen sich an der Flyeraktion in der Greifswalder Innenstadt. Um noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, entschieden sich die Naturschützer für einen ungewöhlichen Akt: Als die Flyer auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt verteilt werden sollten, geschah dies in Badesachen, mit Schwimmring, Strandtuch und Rettungsring. Ironischer und passender Weise war dieser Sonntag, abgesehen von dem Wind, tatsächlich ungewöhnlich warm für einen ersten Advent. Die kalte Aktion soll natürlich nicht nur auf die Klimakonferenz hinweisen, sondern explizit auf das, was besonders auch unserer Hansestadt blüht, wenn nicht jeder handelt. Greifswald, direkt am Meer gelegen, wird nach Aussage der Demoteilnehmer dann unter dem Wasserspiegel liegen und nur noch die Spitze des Doms zu sehen sein. Keine rosigen Aussichten. Auch der Weltklimabericht des UN-Weltklimarates vom März 2014 spricht eine deutliche Sprache.
Doch was kann der Einzelne tun? Einfache Antwort: Eine Menge, selbst ohne einen großen Aufwand zu betreiben. Dies kann von dem Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel oder dem Fahrrad bis zu dem Weglassen von Plastiktüten reichen und das ist nur der Anfang. Der NABU hat auf seiner Website die 77 besten Tipps, die jeder Zuhause selbst anwenden kann, zusammengefasst.
Bleibt zu hoffen, dass auch auf der Klimakonferenz in Paris die Weichen richtig gestellt werden und sich die Staats- und Regierungschefs aus über 140 Nationen nicht von den akuten Problemen ablenken lassen, wie es von einigen Zeitungen bereits prophezeit wird.
„Angefangen bei der zunehmenden Gefahr des islamistischen Terrors bis hin zur nicht enden wollenden Wirtschaftskrise ist der Klimawandel ziemlich weit entfernt von den augenblicklichen Sorgen der Bürger.“
So schrieb es heute die französische Zeitschrift Le Figaro. Das ist jedoch zu kurzsichtig. Und auch wenn das Klima in Paris für diese Konferenz nicht das Beste ist und von Angst dominiert ist, ist der Klimagipfel wichtiger als alle anderen Themen, die momentan die Schlagzeilen regieren. Das Schicksal der Erde hängt stärker davon ab, ob wir die Erderwärmung aufhalten oder zumindest auf zwei Grad Celsius begrenzen, als von der Frage, ob der selbsternannten Kalif des IS besiegt wird. Zwar sind die Folgen von dem Klimawandel für unsere Generation nicht mehr zu spüren und die Probleme werden für die Meisten abstrakt bleiben, aber unsere Enkel und Urenkel werden dafür umso mehr daran zu knabbern haben. Ab dem 11. Dezember, wenn die Konferenz beendet ist, sind wir jedoch, so oder so, schlauer.
Jeden ersten Montag im Monat lädt attac Greifswald dazu ein, sich in lockerer Atmosphäre mit aktuellen oder inhaltlich tiefer gehenden, umfassenderen Themen auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren.
Ein letztes Mal in diesem Jahr wollen wir uns in gemütlicher Runde bei Glühwein oder Punsch treffen, um das (politisch) ereignisreiche Jahr Revue passieren zu lassen. Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen und ein paar Ideen für künftige Veranstaltungen mit euch sammeln, um das kommende Jahr zu planen.
Wir heißen jeden willkommen, der sich für die Geschehnisse in der Welt interessiert, egal, ob mit oder ohne Vorwissen!
Gleichzeitig habt ihr in diesem Rahmen die Möglichkeit, uns kennen zu lernen und mehr über die Arbeit von attac in Greifswald zu erfahren.
Seit Monaten sammeln wir Falschmeldungen über angeblich kriminelle Flüchtlinge, die im Internet kursieren. Man möchte denken, dass es wie bei „Stille Post“ wäre und Kleinigkeiten zu großen Gerüchten aufgebauscht werden.Aber wie einige vorsätzliche Fälschungen zeigen, scheint etwas ganz anderes dahinter zu stecken. Wie jetzt auch ein Naziaussteiger berichtet, ist es eine Strategie von Neonazi-Terrorzellen, mit diesem Mittel die Stimmung so zu beeinflussen, bis sie irgendwann kippt.
In der Wanderausstellung „Weiße Wölfe“, die 2016 Koeppenhaus in Greifswald gezeigt wurde, wird gut dargestellt, dass viele Neonaziorganisationen versuchen, einen Aufstand zu provozieren. Dazu sollen auch Einzeltaten beitragen, die breit kommuniziert werden sollen, um als Vorbild für weitere Nachahmer zu dienen, was dann wieder andere motiviert, auch aktiv zu werden(Kommunikation der Tat).
Bei der enormen Zahl brennender Flüchtlingsunterkünfte kommt das Gefühl auf, dass die braune Saat, die auch im NSU zu Ausdruck kam, aufgeht und wild wuchert. Die rechte Szene sieht sich durch ihre Verbindungen zur organisierten Kriminalitätin der Rockserszene auch gut gerüstet für solch eine Auseinandersetzung und wartet nur darauf, dass es endlich losgeht.
Das wissen auch die rechten Demagogen in AfD, Pegida und anderen Initiativen mit zum Teil verharmlosenden Bezeichnungen. Sie warnen vor einem Bürgerkrieg, wenn es so weiter gehe. Wenn die AfD so etwas sagt, kann das auch als Drohung aufgefasst werden. Denn wenn sie weiter mit Lügen die Stimmung anheizt, sogar einen heißen Herbst prophezeit und sagt, sollte die Regierung nicht die Flüchtlingspolitik ändern, müsse man die Dinge selbst in die Hand nehmen, bedient sie damit genau diese Strategie der Rechtsterroristen. Gemeinsame Auftritte auf Demonstrationen und zunehmende personelle Überschneidungen sind kein Zufall. Hier wird nicht einfach wahllos gezündelt, sondern gezielt mit Flammenwerfern versucht, ein Land in den Ausnahmezustand zu versetzen.
Die Vorstellung der Selbstermächtigung „des Volkes“ gegen den Willen derer „da oben“, gegen die „kriminellen Horden“ aus dem Ausland und die „Gutmenschen“, die durch ihre „Weichheit“ die Zukunft zerstören, wird zu einergroßen einheitlichen Erzählung entwickelt,um so ein Ziel des Kampfes bieten zu können.
Zum Glück ist „das Volk“ nicht so geeint, wie es von rechten Demagog*innen selbst propagiert wird.
Wir erleben eine Gemengelage aus Dummheit, Geiz und böswilliger Absicht. Wenn etwa Herr Höcke (AfD) selbst zugibt, dass er sich Fakten aus der Kriminalitätsstatistik einseitig so zurechtlegt, um sie gegen Flüchtlingeverwenden zu können und um die Vorurteile seines Publikums zu bedienen, ist Absicht offensichtlich. Wenn zugleich einem heißem Herbst das Wort geredet wird und Selbstermächtigung gefordert wird, ist das aber auch Ausdruck dessen, dass gesellschaftliche Mehrheiten auf legalem Wege nicht erreicht werden können.Statt dassen sollen Lügen, Hass und Gewalt als Druckmittel in der Öffentlichkeit aufgebaut werdenund rechter Terrorismus als Volksmärtyrertum verharmlost werden.
Es geht heute nicht mehr darum, nur den Anfängen zu wehren. Aber wir haben die Möglichkeiten, Fehler zu korrigerenund die Chance, politisch auf diese rechtsradikalen Bewegungen zu reagieren. Verbote solcher Organisationen sind nicht gegen die Meinungsfreiheit gerichtet, im Gegenteil, sie erhalten sie. Es geht darum, diesen Menschen die Plattform zu entziehen, von der aus sie flächendeckend ein größeres Publikum erreichen und zu Hass und Gewalt aufrufen können. Duie Verbreitung von Hassparolen darf nicht durch die Parteifinanzierung gestärkt werden, darf nicht ständig unwidersprochen zitiert werden. Faschismus ist und bleibt keine Meinung, egal in welchem Gewand er daherkommt. Das Gewaltpotenzial von rechts wurde immer heruntergespielt. Wer jetzt nichts dagegen unternimmt, ist für die Folgen und Taten mitverantwortlich. Nur wenn die Mehrheit Rechtsradikale und rechte Gewalt als solche auch bezeichnet und ihre Demagogie nicht weiter duldet, haben wir eine Chance. Wegducken bringt nichts.
29.09.2015 20Uhr
Klex Lange Str. 14, 17489 Greifswald
Eintritt frei
Um den Kapitalismus zu kritiseren muss man die Argumente die ihn legitmieren auch wiederlegen können.
Anlässlich der von einem breiten Bündnis geplanten Großdemo „Stopp TTIP & CETA – für einen gerechten Welthandel“ am 10.10. in Berlin möchten wir uns mit euch über die Hintergründe und Folgen der sogenannten Freihandelsabkommen TTIP & CETA informieren, welche derzeit von den USA und der EU im Geheimen verhandelt werden.
TTIP – Wohlstand für alle? Was bringen Freihandelsabkommen
„Zwischenzeitlich ist es in aller Munde – das transatlantische Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA, kurz TTIP. Viele neue Jobs soll es bringen, mehr Wohlstand: jährlich 500 Euro pro deutschem Haushalt, so die Versprechungen der Befürworter aus Wirtschaft und Politik. Auf der anderen Seite wächst die Skepsis der Gegner. Sie fürchten den Abbau von Verbraucher- und Sozialstandards. Wer hat Recht im Kampf um die Deutungs- und Meinungshoheit?“
eine Dokumentation von der ARD aus dem Frühjahr 2015
Im Anschluss kann und soll gern darüber diskutiert werden.
Jeden ersten Montag im Monat lädt attac Greifswald dazu ein, sich in lockerer Atmosphäre mit aktuellen oder inhaltlich tiefer gehenden, umfassenderen Themen auseinanderzusetzen und darüber zu diskutieren.
Der nächste Termin steht unter der Überschrift „Wohin mit Europa, nach der Griechenlandwahl?“
Hier ein kurzer Input für den Einstieg in die Diskussion:
Im Interview gibt der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis über die langwierigen Verhandlungen mit den Geldgebern und sein politisches Verhältnis zum deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Auskunft.
Wie sich Geldökonomie, Markt und moderner Militärstaat in enger Allianz zu einem komplexen Herrschaftssystem entwickelt haben und angesichts globaler ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Krisen im 21. Jahrhundert an ihre Grenzen stoßen, dem geht der Berliner Autor und Journalist Fabian Scheidler in seinem Buch „DAS ENDE DER MEGAMASCHINE. Geschichte einer scheiternden Zivilisation“ nach. Er nimmt uns mit auf ein Reise durch die letzten 5000 Jahre. Dabei werden einige Missverständnisse erläutert und geklärt: Was ist Geld und wie funktioniert es in der Gesellschaft. Wer erfand das Geld und wofür? Was ist Eigentum und wen schützt es? Wie entstanden die Märkte? Wer die Vergangenheit versteht kann die Zukunft gestalten, welche Perspektiven gibt es aus diesem System auszusteigen, wo passiert es bereits?
Um den Kapitalismus zu kritisieren muss man die Argumente die ihn legitimieren auch widerlegen können. Um in diesem Sinne ein besseres Verständnis zu erlangen, zeigen wir eine Doku-Reihe über die Klassiker der Wirtschaftswissenschaften, beginnend mit Adam Smith. Anschließend seid ihr herzlich eingeladen über den Film und die Inhalte zu diskutieren.
6. Folge: Karl Polanyi, Wirtschaft als Teil des menschlichen Kulturschaffens Der ungarische Wirtschaftshistoriker und -wissenschaftler Karl Polanyi, der nach dem Ersten Weltkrieg an der Universität Wien und später in London und schließlich an der Universität New York lehrte, war seiner Zeit wahrscheinlich weit voraus: Seine Warnung davor, dass die Gesellschaft der Wirtschaft dienen werde, statt umgekehrt, findet im 21. Jahrhundert mehr Gehör als zu seinen Lebzeiten. Polanyis Untersuchungen über die antiken Gesellschaften der Sumerer und Babylonier können aufschlussreiche Erkenntnisse über die Welt nach 2008 liefern, in der sich verschuldete Staaten totsparen müssen und demokratisch gewählte Volksvertreter den anonymen Entscheidungen der Finanzmärkte machtlos ausgeliefert sind. –
Um den Kapitalismus zu kritisieren muss man die Argumente die ihn legitimieren auch widerlegen können. Um in diesem Sinne ein besseres Verständnis zu erlangen, zeigen wir eine Doku-Reihe über die Klassiker der Wirtschaftswissenschaften.
Folge 5:
Keynes versus Hayek, ein Scheingefecht?
Der Wettstreit der Ideen zwischen dem österreichischen Wirtschaftswissenschaftler Friedrich von Hayek und seinem britischen Kollegen John Maynard Keynes hat das volkswirtschaftliche Grundkonzept ein ganzes Jahrhundert lang geprägt.
Beide Gelehrte wollten dem Kapitalismus nach der Depression der 30er Jahre – der bislang schwersten – zu neuem Schwung verhelfen. Die Dokumentation beleuchtet, warum und wie dieser Wettstreit in den 30er Jahren entschieden wurde und warum er seither immer wieder aufflammt, insbesondere seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.
Anschließend seid ihr herzlich eingeladen über den Film und die Inhalte zu diskutieren.