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VERANSTALTUNGSBERICHT – "Woher kommt das billige Fleisch im Supermarkt?"

Im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage berichtete der Journalist Ralf Hoogestraat am 6. 11. 2012 über Massentierhaltung in MV

Seit mehreren Jahren gehören die entwicklungspolitischen Tage fest zum Greifswalder Jahresprogramm. Träger der in ganz Mecklenburg-Vorpommern organisierten Veranstaltungen ist das Eine Welt Landesnetzwerk M-V aus Rostock. Gefördert werden sie unter anderem aus Mitteln des BMZ und der Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung.

Am 6.11.12 organisierte die Ortsgruppe von Attac in diesem Rahmen eine Veranstaltung zum Thema Massentierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Einladung von Verantwortlichen der Landesregierung zur Diskussion gelang nicht und auch für den Film „Nie wieder Fleisch“ gab es aufgrund von Rechtsstreitigkeiten rund um den Film keine Vorführgenehmigung. Stattdessen konnte Ralf Hoogestraat gewonnen werden, der in Mecklenburg-Vorpommern für den NDR zum Thema recherchierte. Die Brasserie Hermann stellte für die Veranstaltung den Roten Salon zur Verfügung und der lokale Vorbereitungskreis der entwicklungspolitischen Tage machte die Pressearbeit und sorgte für die Werbung.
Am Veranstaltungsabend kamen schließlich ca. 65 Gäste. Nach einer kurzen Einführung vom Veranstalter zeigte Ralf Hoogestraat einen Teil seines Films „Arme Schweine – Schnitzel aus der Tierfabrik“. Im Film traf er den Bürgermeister von Alt Tellin, den Landwirtschafts- und Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Tierschützer, Schweinezüchter aus den Niederlanden, Ökobauern und Bürgerinitiativen und konnte sich so ein Bild von den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten machen – nur der Besitzer der umstrittenen Anlage in Alt Tellin, Adrian Straathof, scheute die Kamera. Der Film war vergleichsweise zurückhaltend mit Bildern aus den Anlagen und relativ ausgewogen in der Darstellung der Meinungen, so dass er für einen breiteren Zuschauerkreis geeignet ist und genügend Raum für die Meinungsbildung lässt. Gleichwohl sind die Gesetzesbrüche und das Vorgehen des Investors Straathof jenseits der Tolerierbarkeit. So drehte sich die anschließende Diskussion mit vielen Wortmeldungen hauptsächlich um die Frage was man dagegen tun könne und welche Alternativen es gibt.
Auch nach der Veranstaltung suchten noch Besucher das Gespräch mit dem Referenten. Allerdings gab es auch Kritiken, dass nach dem Film zu wenig Wissen vermittelt wurde.
Die Veranstaltung war als Einstieg in die Thematik geeignet, für eine Vertiefung wäre die Hinzuziehung von Fachleuten sinnvoll.

VERANSTALTUNGSBERICHT – "Geld Macht Druck"

Am 29. Februar 2012 hielt Jan Reißmann im Koeppenhaus einen Vortrag über das Geldsystem. Das Publikumsinteresse war enorm. Attac Greifswald sollte weitere Angebote zum Thema Ökonomie machen.

Am 29. Februar 2012 fand im Koeppenhaus ein Vortrag über das Geldsystem mit Jan Reißmann statt. Jan Reißmann kommt aus Chemnitz und ist Mitglied der bundesweiten AG „Geldsystem“ von attac Deutschland. Eingeladen wurde er von der attac Ortsgruppe Greifswald. Die Finanzierung ermöglichten die Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern und attac Deutschland. Die Räumlichkeiten wurden vom Literaturzentrum Vorpommern zur Verfügung gestellt. Die Werbung lief über das Literaturzentrum Vorpommern, die attac Ortsgruppe Greifswald und die Rosa-Luxemburg -Stiftung Mecklenburg-Vorpommern.

Das Interesse für den Vortrag war enorm. Etwa 100 Gäste fanden sich im Koeppenhaus ein. Der Veranstaltungssaal war überfüllt und es mussten Stühle aus dem Café geholt werden. Nach einführenden Worten von Philipp Thapa (attac Ortsgruppe Greifswald) begann Jan mit dem ersten Teil des zweiteiligen Vortragsabends. In der Einführung drehte es sich um die Geschichte des Geldes, grundsätzliche Begriffe, verschiedene Beziehungen zwischen Kunden, Geschäftsbanken und Zentralbanken und um die unterschiedlichen Geldarten und -mengen, die im Umlauf sind. Am Ende des ersten Teils wurden die Probleme angerissen und als eine wesentliche Ursache dieser die Vermögensverteilung zur Diskussion gestellt. Als möglicher Ausweg wurde von Jan eine Demokratisierung des Geldsektors skizziert. Dieser habe zum einen die Bildung der Bevölkerung im ökonomischen Bereich zur Voraussetzung, zum anderen müsse über Vermögensabgaben und Umverteilung der große Einfluss der wenigen Reichen begrenzt werden.

Im Anschluss an den Vortrag gab es vor allem Verständnisfragen, daneben auch Nachfragen zu anderen Alternativ-Ideen (negativer Zins) und anderen Vertretern der Geldsystem-Kritik (Bernd Senf). Im zweiten Teil ging es um Vertiefung, um die derzeitigen konkreten Rahmenbedingungen und Entwicklungen im Finanzsektor. Auch dem zweiten Teil folgten intensive Nachfragen und Diskussionen. Befragungen der Gäste im Nachhinein ergaben ein differenziertes Echo auf den Vortrag: Während Einige zum Teil erschlagen waren, und nicht immer folgen konnten, konnten andere ihr Wissen vertiefen oder auch ausbauen. Das ist je nach Vorbildung sicher auch nicht anders zu erwarten. Prinzipiell besteht ein hohes Interesse und große Bereitschaft, sich weiter zu bilden und es macht Sinn weitere Aktivitäten im Themenbereich Ökonomie zu fördern.