17 zu eins: Auf einem Stuhl kann es ganz schön eng werden

Am bundesweiten Aktionstag des Bündnisses UmFAIRteilen beteiligten sich auf dem Greifswalder Markt etwa 30 Menschen an einem interaktiven Bild, das die Vermögensverteilung in Deutschland erlebbar machte.

Das Vermögen wurde durch etwa 100 Stühle symbolisiert. Eigentlich genug Sitzplätze für alle, doch wie in der Realität hatte die Hälfte der Anwesenden nur ein Prozent – einen Stuhl -, während ein Einzelner einen Großteil der restlichen Stühle besaß. Erlebbar wurde aber auch, dass es sich zwischen diesen Extremen noch ganz gut aushalten lässt – man muss nicht zu den Superreichen gehören, um noch einen Sitzplatz abzubekommen. In dem Bild entwickelte sich Eigendynamik, denn schließlich wollten alle einmal sitzen. Mit zwei, drei Leuten wurde es auf einem Stuhl schon zu eng und so kam es schon bald zum Streit um den Vermögensanteil und zu Hilferufen in Richtung der leeren Stühle. Allerdings blieben diese unerhört, so dass sich schließlich einige einfach einen Stuhl nehmen wollten – wäre da nicht die Ordnungshüterin gewesen…

...Reichtum besteuern - Aktion in Vorbereitung...
…Reichtum besteuern – Aktion in Vorbereitung…

Es entstand ein Blickfang für die Passanten am Greifswalder Marktplatz und ermöglichte dadurch einen leichten Zugang zum Thema der Vermögensverteilung. Zudem war es spannend für die Beteiligten, weil nicht alle Reaktionen der Mitspieler vorhersehbar waren und die Ungleichverteilung des Vermögens emotional erlebbar wurde.

Hintergrund zur Aktion:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 4/2009
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: Vermögensteuer: Erhebliches Aufkommenspotential trotz erwartbarer Ausweichreaktionen. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 42/2012
Bündnis Umfairteilen